Die Anmeldungen für den Talents for Change Auftakt am 17. November zeigen: Der Workshop „Gelungene Zusammenarbeit“ ist derzeit euer Favorit!
Auch ich finde diesen Workshop ganz zentral! Denn einerseits wünschen wir uns ja alle Austausch und gemeinsames Engagement mit anderen Hochbegabten und wissen, dass dies sehr fruchtbar und bereichernd sein kann. Andererseits ist es aber gar keine geringe Herausforderung, eine erfolgreiche und erfüllende Art der Zusammenarbeit zwischen begabten, zumeist durchaus eigensinnigen Menschen zu bewerkstelligen. Prima, wenn wir gleich zu Anfang darüber nachdenken, wie das gelingen kann!
Als Diskussionsgrundlage nenne ich hier einige der Herausforderungen, die ich sehe – und auch schon erste Lösungsansätze:
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Mögliche Herausforderungen:
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Mögliche Lösungen:
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1. |
Eigene Ziele verfolgen wollen.
Vielleicht verfolgst auch du, wie viele Hochbegabte, am liebsten eigene Ziele. Gerade im ehrenamtlichen Bereich gilt dann: „Das Ziel ist ehrenwert aber nicht meins? Dann bin ich raus.“
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Vielfalt und Individualität als Konzept.
Wenn unser Netzwerk wächst, wächst auch die Chance, dort Menschen zu finden, deren Ziele deinen persönlichen Zielen ähneln. Du kannst dir also zu dir passende Themen herauspicken und nur da mitmischen, wo du es wirklich willst.
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2. |
Eigene Wege gehen wollen.
Dass zwei Menschen hochbegabt sind, heißt noch nicht, dass sie sich in ihrer Arbeitsweise, ihren Kommunikationsstilen oder überhaupt in ihrer Wellenlänge ähnlich sind. Viele Hochbegabte sind EinzelkämpferInnen und nur ungern bereit, von ihrer eigenen Herangehensweise abzuweichen und sich anderen anzupassen.
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Punktuelle Kooperationen und passende Aufgabenverteilung.
In Regionalgruppen oder Barcamps wird sich zeigen, wer mit wem gut kommunizieren kann. Du kannst selbst entscheiden, mit wem du woran arbeitest, und die Kooperation kann projektbezogen und punktuell sein. Dabei könnt ihr Aufgaben so verteilen, dass alle ihre jeweiligen Stärken einsetzen und unterschiedliche Herangehensweisen einander sinnvoll ergänzen.
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3. |
Viel denken, viel reden, wenig tun.
Hochbegabte denken und assoziieren viel, können dies auch oft gut in Worte fassen. Das ist eine Gabe – kann manchmal jedoch dazu führen, dass viel geredet, aber wenig auf den Punkt gebracht und noch weniger tatsächlich getan wird. Denn die kleinschrittige Umsetzung behagt Hochbegabten oft weniger als das visionäre Betrachten des Großen und Ganzen, und gerade die vielseitig Begabten unter den Hochbegabten sind oft auch zu sprunghaft in ihrer Begeisterung, um eine Sache bis zum Ende zu verfolgen.
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Ziele vor Augen haben.
Eine persönliche wie gemeinsame Zielklärung im Vorfeld von Diskussionen sowie leicht umsetzbare Gesprächsregeln können helfen, Dinge auf den Punkt zu bringen. Eine besondere Chance, klug aber nicht abgehoben zu diskutieren, haben wir auch deshalb, weil sich das Netzwerk an hochintelligente, aber nicht ausschließlich hochintellektuelle Menschen richtet. Es werden also nicht größtenteils Wissenschaftlerinnen und Experten, sondern auch Praktikerinnen und interessierte Laien gemeinsam Lösungen suchen. So bleiben wir hoffentlich praxisnah und erleben eine gute Mischung aus visionärem Denken, hilfreichen Impulsen und engagierter Umsetzung.
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4. |
Emotionale Bedürfnisse brauchen Raum.
Der Wunsch nach gesellschaftlichem Engagement mischt sich bei euch wahrscheinlich mit dem Wunsch, als Begabte/r unter anderen Begabten anzukommen, verstanden und akzeptiert zu werden. So soll es ja auch sein! Manchmal ist es aber wichtig, für eigene Befindlichkeiten und Wünsche einen anderen Ort zu finden als eine Sachdiskussion.
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Wir bieten Extra-Raum für persönliche Themen.
Angebote zur persönlichen Weiterentwicklung und zum Austausch mit anderen Begabten, in Seminaren, Regionalgruppen und zukünftig auch Kreativworkshops, sind ausdrücklich Teil des Netzwerkkonzepts. So wird es leichter, sich bei sozialen und ökologischen Themen stärker auf die Sachebene zu konzentrieren. |
Nun seid ihr dran: Ich freue mich, wenn ihr meine Gedanken kommentiert oder sie beim Workshop am 17. November um eigene Gedanken ergänzt!
Andrea Schwiebert
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Pau La (Samstag, 10 November 2018 20:12)
Ich weiß erst seit ca. 1jahr was mit mir anders ist. Wollte Psychologie studieren und habe Abi nachgemacht, parallel gearbeitet und einen Unfall mit Hirnblutungen überwunden-Abi war dadurch nicht mehr im Vorraussetzungs-NC und trotzdem suche ich nach dem Sinn meiner hochbegabung und wie ich diese hilfreich einbringen darf. Die feinen Fühler für im Umfeld und dem spüren was deren Seelen wollen überfordern mich oft- weil ich gern helfen würde- verbinden. Ich bin durch meine eigene Geschichte nicht so „abgeschirmt“ bzw narzisstisch veranlagt dass ich oft gefragt wurde warum ich so sozial bin trotz hochbegabung....und seitdem fühle ich dass das vllt seinen Sinn hat, weil ich integrativ vermittelnd sein könnte? Vllt ist dies grad die Chance und deshalb schreibe ich einfach mal ganz offen!
Turtloria (Donnerstag, 14 Februar 2019 17:43)
Andrea, ich könnte dir um den Hals fallen! Dein Buch hat mir vollkommen die Augen geöffnet, nachdem ich durchaus schon eine Ahnung hatte! Jetzt suche ich mir gezielt andere tief Interessierte, ja und es ist wie du schreibst... wir interessieren uns für Verschiedenes, es passt nicht automatisch! Immerhin kann man/ frau sich ein Gegenüber sein, braucht die eigene Kraft, die eigene Schnelligkeit nicht zurückzuhalten...
Die die Schildkröten mag.